Knochenregenerationstechniken

Lang zurückliegende Zahnverluste mit erheblichem Knochenkammschwund bedürfen einer Knochenaufbauenden Rekonstruktion vor einer Implantation oder auch zeitgleich kombiniert:

 

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Gesteuerter Knochenaufbau bei Implantation (GBR):

Knochenspäne/Granulat/Membran.

Hierbei werden an die Stelle, wo Knochen fehlt, Knochenspäne aufgetragen und anschließend mit einem Titangitter oder einer Membran abgedeckt.

Die Knochenspäne können eigener Knochen (autogen) sein, der zerkleinert wird, oder sie bestehen aus tierischem (xenogen) oder künstlichem (alloplastischem) Material.

Die anschließend zur Abdeckung aufgebrachte Membran sorgt in erster Linie dafür, daß nicht schneller wachsende Bindegewebs- oder Epithelzellen die langsamer wachsenden Knochenzellen bei der Bildung von neuem Knochen stören.

 

1-2. Zu geringe Breite des Knochens          |3.Knochen-Ersatz    |4. Membran

 

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Autogenes Knochenblock-Transplantat:

'Golden Standard':  Eigener vitaler Spenderknochen – frei von Allergenen

Hierbei werden Knochenstücke aus dem Kinn oder dem seitlichen Unterkiefer entnommen und an die Stellen fehlenden Knochens transplantiert.

 

Unterkiefer-Spender-Region

 

Knochenblock-Entnahmetechnik

 

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Distraktionsosteogenese:

Eine Operationstechnik, die nur von wenigen Spezialisten beherrscht wird.

 

Langsame, gesteuerte Knochenbildung, wobei ein ausgesägter Knochenblock nach Kallusbildung in der Dehnungsfuge langsam mit 1mm pro Tag gezogen wird. Der Kallus wird hierbei wie ein Kaugummi auseinander gezogen und mineralisiert nach einer Wartezeit von 3-4 Monaten zu festem Knochen.

Man kann auf diese Weise zuverlässig bis zu 15mm neuen eigenen Knochen schaffen.

 

Mit dieser Technik arbeiten wir dann gern, wenn im Frontbereich viel Knochen aufgebaut werden muß, um ein ästhetisch besonders gutes Ergebnis zu erhalten.

 

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Sinusbodenelevation (Sinuslift) im Oberkiefer:

Ablösen der Schleimhaut (Schneider-Membran) in der Kieferhöhle.

Auffüllung mit Knochenspänen/ Granulat, um den Boden der Kieferhöhle anzuheben.

 

Außer dem eigenen (autogenen) Knochen gibt es so genannten Knochenersatz.  

Dieser Ersatz besteht aus einem Calcium-Phosohat-Granulat, das entweder  xenogen (eiweißfreies Material tierischen Ursprungs),  allogen (von menschlichen Lebendspendern)  oder alloplastisch (synthetisch hergestellt) ist.

In der Regel werden hier von uns rein synthetische Materialien eingesetzt, weil diese in der Mehrzahl der Fälle völlig ausreichend sind.

 

Anschließend wird das Implantat inseriert, der Knocheneingang mit einer Membran abgedeckt und die Wunde durch Naht verschlossen..

 

Nach einer Einheilzeit von 4-6 Monaten kann das Implantat freigelegt und ein Gingivaformer eingesetzt werden. Das Zahnfleisch kann an diesen Gingivaformer  anwachsen, ähnlich wie bei einem eigenen Zahn.

 

Nach weiteren 2-3 Wochen wird ein Abdruck genommen, damit der Zahntechniker die Krone anfertigen kann.

Bei der Fertigstellung wird zunächst das Abutment (künstlicher Zahnstumpf) in das Implantat eingeschraubt und dann die Krone aufzementiert -so wie auch auf einen natürlichen Zahnstunpf.

1. Kieferhöhle: Querschnitt | 2. Präparation der Kieferhöhle | 3. Auffüllung der Kieferhöhle und Implantat | 4. Implantat mit Krone