Schneller - Weiter - Höher: Diese Attribute mögen für den Leistungssport gelten, nicht aber für die Implantologie.
                                       
Nichteinhaltung ausreichender Zeitprotokolle der Implantologieverfahren führen oftmals zu ungünstigen Heilungsergebnissen. Daher richtet sich zurzeit der Trend der Implantologie-Technik  wieder auf die Beachtung naturbedingter langsamer Knochenheilungsphasen.  
                                           
Eine Sofort-Implantation ist in der Regel immer mit einem höheren Risiko der sicheren Implantat-Einheilung verbunden. Bei mehrwurzeligen Zähnen sind Mißerfolge vorprogrammiert, wenn keine sichere Zahnimplantatfixierung möglich ist.

Daher ist eine Zahnimplantation ca. 6-8 Wochen (Verzögerte Sofort-Implantation) oder ca. 8-12 Wochen (Späte Sofort-Implantation) nach Zahnentfernung und Zahnfachauffüllung zu präferieren. Bei ausgedehnten Knochendefekten ist mitunter nach Zahnfachauffüllung auch ein Zeitraum von 16 Wochen angeraten.

Allerdings schwindet  nach der Zahnextraktion in den meisten Fällen die sehr dünne äußere Wurzelbedeckende Knochenlamelle. Dadurch kann das Implantat dann nicht mehr in die optimale Postion gesetzt werden, wenn nicht unmittelbar nach der Extraktion künstlicher Knochen in die Extraktionsalveole eingefüllt wird.

Wünschenswert wäre allerdings nach Zahnextraktion im Frontzahnbereich eine Sofort-Implantation zum Erhalt einer optimalen Rot-Weiß-Ästhetik. Hierbei soll das Implantat dafür sorgen, daß Knochenrand und Zahnfleischsaum gestützt werden und somit erhalten bleiben. Man läßt dann das Implantat nicht unter der Schleimhaut sondern offen mit eingesetztem Gingivaformer einheilen.

Dies setzt eine ideale Ausgangssituation voraus, die aber nur selten bei nicht mehr erhaltungswürdigen Frontzähnen mit Knochendefiziten besteht.

Nur wenn nicht bereits Knochen in größerem Umfang fehlt ist diese Methode in Verbindung mit einer Offenen Einheilung für den erfahrenen Implantologen das Mittel der Wahl zum Erhalt einer optimalen Rot-Weiß-Ästhetik im Frontzahnbereich.